Interview mit Blutzeuge – 9 Fragen an Qendi, Johanna und Sakura

Ein Interview mit den Podcastern von Blutzeuge. Neun Fragen an Qendi, Johanna und Sakura und ihre Antworten.

Wer seid ihr eigentlich? Stellt euch doch kurz einmal vor!

Hallo zusammen, wir sind Qendi, 33 Jahre, aus der Schweiz, Johanna, 23 Jahre, aus der Nähe von Bonn und Sakura, 34 Jahre, aus Hamburg. Wir haben uns aus der Liebe zu True Crime innerhalb einer Facebook Gruppe zusammengefunden und gleich gemerkt, dass wir uns super gut ergänzen. Wir hatten alle mega Lust, einen gemeinsamen Podcast zu gründen und so ist dann mit viel Vorbereitung „Blutzeuge“ entstanden.

Wie kamt ihr auf „Blutzeuge“, dem Namen eures Podcasts?

Wir haben gemeinsam ein kleines Brainstorming durchgeführt, da wir alle gern einen prägnanten und kurzen Namen wollten. Da es bei den meisten Verbrechen im True Crime Bereich ja mit um Blut geht, war uns schnell klar, dass wir etwas damit verbinden wollen. Und da uns die Subline „Tagebuch des Todes“ ebenfalls gut gefiel, wussten wir schnell, dass wir noch etwas im Namen ergänzen wollten, dass auf die Opfer oder mögliche Zeugen eingeht – und so wurde Blutzeuge geboren.

Wie kamt ihr zu eurer allerersten Folgen? Warum genau dieser Fall?

Wir wollten für unseren ersten Fall gerne etwas Besonderes wählen und da uns allen das Thema Femizid am Herzen liegt, wollten wir dies auch thematisieren. Da Qendi die treibende Kraft für die Podcast-Gründung war und sie dank ihrer Sprachkenntnisse auch in Ländern recherchieren kann, die vielen anderen verschlossen sind, ist sie auf den Fall Marigona gestoßen und wir waren uns alle direkt sicher: Das wird unsere erste Folge. Ein ungehörter Fall, aber umso wichtiger, ihn zu erzählen.

Was sind eure persönlichen Lieblings-TC Podcasts?

Johanna: Ich höre super gern Verbrechen von nebenan und True-Crime-unter-Verdacht. Da ich die Folgen meistens zum Einschlafen anhöre, ist der Sleep Timer mein bester Freund 🙂

Sakura: Bei mir sind es vor allem Mordlust und Mord auf Ex. Super sympathisch und immer spannend.

Qendi: Ich höre ehrlich gesagt in so viele Podcasts rein, dass ich mich gar nicht für einen oder zwei Favoriten entscheiden könnte.

Wie recherchiert ihr für eure Folgen?

Wir erstellen meist zu Anfang einen generellen Ablauf der Geschehnisse, welche wir dann Stück für Stück mit Inhalten aus Internet-Recherchen, Zeitungsarchiven, Büchern, Dokumentationen, Teilweise auch Kontakt zu den Angehörigen oder mit externen Personen wie Rechtsanwälten ergänzen und zusammentragen. So wird aus einem groben Zeitstrahl ein komplexer Inhalt, den wir dann passend zusammen schreiben.

Welche Fälle haben euch besonders mitgenommen?

Grundsätzlich ist jeder Fall auf seine eigene Art und Weise sehr tragisch. Wir beleuchten ja oft nicht nur die Tat an sich, sondern auch, wer die Opfer und die TäterInnen waren und wie aus Menschen TäterInnen geworden sind.

Johanna: Ich finde die Fälle schlimm, wo sich Opfer und Täter nicht gekannt haben, das Opfer also quasi zur falschen Zeit am falschen Ort war – wie zum Beispiel in meiner Folge von Sarah Everard „Heimweg ohne Wiederkehr“. Es war mir daher wichtig, diesen Fall zu thematisieren.

Qendi: Ich finde es besonders schlimm, wenn die Opfer Kinder sind.

Sakura: Dem kann ich mich anschließen. In meinem Fall von James Bulger „Wenn Kinder Kinder töten“ war es ja sogar noch der Schritt mehr, da in diesem Fall der kleine James von 2 anderen Kindern ermordet wurde. Sowas fällt mir enorm schwer, aber ebenso ist es auch wichtig, sich auch solchen Themen zu stellen, damit die Opfer nie in Vergessenheit geraten.

Was glaubt ihr, warum True Crime Podcasts so beliebt sind?

True Crime Podcasts bringen die grausame Realität in sicherer Entfernung nach Hause. Menschen interessieren sich schon immer für andere Menschen und Verbrechen, so haben sie die Chance, sich damit auseinander zu setzen, aber dennoch das Gefühl eines Thrillers zu haben, den man sich sonst als Buch oder Film anschauen würde. Es ist die morbide Faszination an den Taten. Wir interessieren uns sehr für die Hintergründe, da wir denken, dass kein oder kaum ein Mensch böse geboren wird.

Wie können euch eure Hörer unterstützen?

Ganz simpel: Hört unsere Folgen, abonniert uns, teilt unsere Folgen & Beiträge und interagiert bei Instagram (Blut.zeuge) mit uns oder via E-Mail unter blutzeugepodcast@gmail.com. Wir sind dankbar für jeden, der uns bei unserer Leidenschaft unterstützt und sich die Zeit nimmt, uns zuzuhören. An dieser Stelle auch ein kleines Dankeschön an die vielen tollen Kommentare von Euch allen und auch an die Tipps und Fall-Wünsche bisher.

Eine abschließende Frage: Schaut ihr vor dem Schlafengehen unters Bett? 😉

Sakura: Bei mir ist zum Glück kein wirklicher Platz, damit sich dort jemand verstecken könnte. Ich bin mir aber sicher, dass ich genug Erfahrung mit Horror-Filmen habe, um mich gegen die kleinen Monster zu verteidigen.

Johanna: Ehrlich gesagt habe ich das früher oft getan, mittlerweile ist es aber so unordentlich unter dem Bett, dass sich da sicher niemand hintraut 😉

Qendi: Nein, zum einem hab ich ein Boxspringbett, da ist wie bei Sakura auch kein Platz drunter und auch so würde ich es nicht tun.