Interview mit Grabesstille – 9 Fragen an Jess und Bren

Ein Interview mit den Podcasterinnen von Grabesstille. Neun Fragen an Jess und Bren und ihre Antworten. 

Wer seid ihr eigentlich? Stellt euch doch kurz einmal vor!

Wir sind Jess und Bren vom Podcast Grabesstille! Jeden Samstag versuchen wir uns entweder mit grausigen True-Crime Fällen oder gruseligen Geschichten und Phänomenen das Wochenende zu versauen!

Bren ist auf dem Weg staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin zu werden. Ihr Sternzeichen ist der Skorpion und sie liebt die Farbe grün. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit ihrem treuen Kater Jack und ist die Definition einer Busy Bee.

Jess ist Studentin für angewandte Wirtschaftspsychologie und verantwortlich für den ganzen technischen Krimskrams von Grabesstille. Sie ist ein Widder wie er im Buche steht und kann die Farbe grün überhaupt nicht ausstehen! Zusammen mit ihrer Katze Tequila macht sie gerne das Internet unsicher und ist allzeit bereit jede komische Frage zu beantworten, die den Podcast-Hörern so auf dem Herzen liegt.

Auch, wenn sich unsere Geschmäcker in vielerlei Hinsicht unterscheiden, so sind wir nun schon seit 7 Jahren die besten Freunde. Ein Hoch auf Warrior Cats Bücher, die uns damals zusammengebracht haben.
Lesen tun wir beide natürlich immer noch gerne… nur ist die Lektüre über die Jahre etwas anders geworden.

Wie kamt ihr zu dem Namen eures Podcasts?

Da wir keinen deutschen Satz sprechen können, ohne mindestens einen Anglizismus hineinzuwerfen, wollten wir eigentlich einen englischsprachigen Titel für unseren Podcast wählen. Da wir aber dennoch einen deutschsprachigen Podcast machen dachten wir, dass das dann vielleicht doch keine so gute Idee wäre.

Und ein gutes und dennoch gruseliges Wort zu finden, dass die Energie unseres Podcast widerspiegelt, war gar nicht mal so einfach. Die deutsche Sprache hat so viele interessante Begriffe, nur leider hat keiner so wirklich gepasst.

Und dann ist uns etwas eingefallen, was sowohl Unbehagen verbreiten als auch Komfort bieten kann:
Stille.

Je nach Situation lässt die Stille einem Gänsehaut wachsen oder wiegt einen gemütlich in den Schlaf. Die beste Mischung aus Horror uns Wohlbefinden. Genau das, was wir mit unserem Podcast erreichen wollen.
Also wussten wir, dass das Wort „Stille“ definitiv im Titel sein sollte. Und nach einigem hin und her wurde daraus schließlich „Grabesstille“, also die Art von Ruhe die die Stille noch einmal übertrumpft.

So wurde unser Podcast-Baby schließlich geboren.

Wie kamt ihr zu eurer allerersten Folgen? Warum genau dieser Fall?

Für unsere erste Folge wollten wir uns einen Fall heraussuchen, den noch keine von uns beiden so wirklich kannte. Ins True-Crime Genre einzusteigen ist wirklich nicht leicht. Fast jeder Fall wurde schon 100-mal behandelt und man möchte ja schließlich etwas Neues und Spannendes präsentieren.
Vor allem, um die Lust an der Recherche zu steigern wollten wir einen Fall wählen, der wenigstens uns beiden unbekannt war.

Die Cheshire-Morde sind Jess dann durch einen alten Artikel ins Auge gefallen und schon nach wenigen Minuten der Recherche wusste sie, dass es genau dieser Fall für die erste Folge sein sollte.

Und damit haben wir dann anscheinend einen starken Start hingelegt, denn dieser Fall hat uns ziemlich gut auf alles vorbereitet was noch kommen sollte.

Was sind eure persönlichen Lieblings-TC Podcasts?

Wir müssen uns an dieser Stelle einmal outen und zugeben, dass wir keine der großen Podcasts mehr hören, seit wir selbst mit dem Podcast angefangen haben. Das hat viele verschiedene Gründe, hauptsächlich jedoch, dass wir unsere Zeit viel lieber und besser in kleine Podcasts investieren, die die Aufmerksamkeit auch verdient haben.

Darunter fallen zum Beispiel „Blutspuren“ und „Ofenkäse Crimes“. Beides sehr tolle True-Crime Podcasts mit sehr sympathischen Hosts die wirklich viel Arbeit in ihre Werke stecken. Wenn es mal nicht direkt True-Crime, aber ähnlich sein soll, dann greifen wir gerne auf „Fürchten Lehren“ und „SchaurigSchön“ zurück. Bei diesen beiden Podcasts merken wir auch immer die Leidenschaft, die in diesen Projekten steckt.

Bei diesen Podcasts finden wir einfach genau das, was die großen Player einfach niemals haben könnten.

Wie recherchiert ihr für eure Folgen?

Das kommt immer auf den Fall an. Bei bekannteren Fällen wird man mit Informationen überflutet, während man bei unbekannteren Fällen auch mal kreativ werden muss.
Normalerweise lesen wir erstmal ein paar Artikel durch, schauen Dokumentationen oder YouTube Videos zu den Fällen. Wir beide haben je ein spezielles Notizbuch, in dem wir dann alle Details Stichpunktartig niederschreiben.
Wenn es der Fall ergibt, lesen wir noch ein Buch dazu oder müssen ein paar Texte übersetzen, um an mehr Infos zu kommen.

Das, was wir dann an Informationen gesammelt haben evaluieren wir dann nach Wichtigkeit. Was muss unbedingt noch weiter recherchiert werden und was kann auch nur in einem kleinen Nebensatz erwähnt werden? Das alles schreiben wir dann in einen Fließtext zusammen.

Wenn es ein Fall ist, bei denen eine besondere Krankheit oder ein spezielles Phänomen eine Rolle spielt, dann suchen wir dazu auch noch Informationen heraus, die wir dann in der Diskussion nach dem Fall besprechen können.

Gibt es Fälle, die euch besonders mitgenommen haben?

Uns nimmt jeder einzelne Fall auf seine eigene Art sehr mit. Es gibt jedenfalls keinen Fall den wir einfach so wegstecken konnten.

Wenn wir uns aber entscheiden müssten, dann wären die Fälle von Sylvia Likens und Junko Furuta ganz oben auf der Liste. Was diese beiden Mädchen ertragen mussten ist unfassbar und jedes Mal, wenn wir daran denken, haben wir mit starker Wut zu kämpfen. Wir denken da sehr oft dran.

Ein Fall, den wir kürzlich bearbeitet haben, der uns aber auch noch lange beschäftigen wird, ist der des Serienmörders Albert Fish. Dieser Fall ist wirklich nichts für schwacher Nerven. Wir können uns einfach nicht erklären, wie ein Mensch zu solchen Taten fähig sein kann. Und das allein macht schon Angst.

Was glaubt ihr, warum True Crime Podcasts so beliebt sind?

Wir glauben, dass manche Menschen einfach von schrecklichen Dingen angezogen sind. Wie das sprichwörtliche glotzen bei einem Autounfall.

Wenn wir True-Crime Fälle hören, haben wir meistens sehr gemischte, aber vor allem sehr negative Gefühle und was lieben wir Menschen mehr, als uns über Dinge aufzuregen?
Wir denken, dass es ganz verschiedene Gründe gibt, aus denen Menschen Crime lieben. Sei es die Bestätigung, dass das Leben eines anderen noch schlechter ist als das eigene. Oder das Lernen über die Abgründe der Menschlichkeit. Vielleicht ist manchen Menschen aber auch einfach nicht so ganz bewusst, dass es hier nicht um fiktives Entertainment geht, sondern um wahre Kriminalfälle, die wirklich so passiert sind und jederzeit wieder so passieren könnten.

Von alldem wollen wir uns auch gar nicht ausschließen. Wir hören und lieben schreckliche Dinge, einfach weil wir davon angezogen sind. Was für eine Psychologie dahinter steckt würden wir aber auch gerne wissen.

Aber gerade bei True-Crime Podcasts sind die Hosts des Podcast das ausschlaggebende. Die meisten Fälle werden bei verschiedenen Podcasts immer und immer wieder aufgetischt, das Einzige was sich unterscheidet ist wer den Fall präsentiert.

Beim ersten Hören ist es vielleicht noch der Fall, den man interessant findet. Beim zweiten Mal sind es dann die Hosts, für die man einschaltet.

Wie können eure Hörer euch unterstützen?

Uns kann man unterstützen, indem man uns auf Spotify und Podimo folgt und hört und auch auf Instagram @grabesstille.podcast etwas Liebe hinterlässt!

Wer uns aber finanziell oder materiell unterstützen möchte, der findet sowohl in den Folgenbeschreibungen als auch in unserem LinkTree bei Instagram einen Link zu unserem Ko-Fi wo man uns ein paar Drinks spendieren kann.

Ein Postfach haben wir auch! Die Adresse bekommt man jedoch nur auf Anfrage 🙂

Eine abschließende Frage: Schaut ihr vor dem Schlafengehen unters Bett? 😉

Mittlerweile haben wir zum Glück Betten, die keinen offenen Boden haben, also müssen wir da gar nicht mehr nachsehen.

Davor haben wir das aber auch nicht gemacht, einfach nur aus Angst, dass uns irgendeine gruselige Gestalt (wie die grinsende Lynn) anguckt!
Da haben wir lieber ordentlich anlauf genommen und sind von ein paar Fuß Entfernung auf das Bett gesprungen!
Das hat das Monster im Schrank zwar etwas gestört, aber nach ein paar Opfergaben haben wir auch das besänftigen können.

Vielen Dank für dieses tolle Interview! Hoffentlich konnten wir Euch ein paar Interessante Dinge erzählen 😉